Ein Manta für die Mole

 

Hunderte Crews haben die Hafenmauer bemalt.

Marina do Porto Santo

28. September

Als wir in Porto Santo an Land gehen, empfangen uns bunte Logos, die bis an den Horizont reichen. Schiffe, Meerestiere und Symbole bedecken die Hafenmole, Graffiti von Bootsnamen, Flaggen und Jahreszahlen. Bilder platzen vom Beton, bis sie von neuen Crews übermalt werden. An einem besonderen Punkt in ihrem Leben, vor oder nach einer längeren Reise. Ich frage mich, wo ihr Weg sie hingeführt hat. Ob sie gefunden haben, wonach sie gesucht haben und was sie heute tun.

Warum hinterlassen Segler ihre Spuren auf Kaimauern? In Horta auf den Azoren gelten die Graffiti als Glücksbringer. Weswegen sich Crews nicht nur auf der Mauer, sondern auch auf den Wegen verewigen. Wenn wir die normale Atlantik-Runde fahren, kommen wir im nächsten Jahr dort vorbei, können also unseren Hin- und Rückweg markieren. Allerdings haben wir gerade weder Farben, noch Pinsel, geschweige denn ein Logo. Also schieben wir die künstlerischen Ambitionen zurück und genießen nach 4 Tagen Überfahrt erstmal das Inselleben.

Praktisch, wenn das Tauchboot direkt zum Ankerplatz vorfährt.

Sogar Christoph Kolumbus hat im Madeira Archipel einen Gang runter geschaltet. Nach seiner Hochzeit mit Filipa, der Tochter von Porto Santos Insel-Statthalter, hat er zu Beginn der 1480er Jahren hier gelebt. Und sich mit dem Atlantik und Navigation befasst. Im Gegensatz zur Ausrüstung heutiger Crews mit Plottern, Radaranlagen und Autopiloten, konnte Kolumbus nur auf Winkelmesser und den Himmel zurück greifen. Auf das Peilen mit dem Kompass und die Koppelnavitgation. Eine Büste im Hauptort Vila Baleira, ein Museum und ein Festival feiern den Mann, der später Amerika entdeckte.

Wir bleiben fast eine Woche vor Anker im Vorhafen der Marina. Direkt hinter der Mole beginnt der berühmte, 9 Kilometer lange Insel-Sandstrand. Wir tummeln uns lieber unter Wasser. Louisa macht bei Porto Santo Sub ihren Open Water Tauchschein. Ich frische meine Skills am Hausriff wieder auf und Daniel steigt runter zu ein paar Wracks, die in 30 Metern Tiefe vor Porto Santos Küste liegen. Im Vila Baleira kaufen wir neue Vorräte ein und besorgen bei Porto Santo Shopping die Farben und Pinsel für unser Kunst-Vorhaben.

Letzter Schliff für unser Logo. Die Arcylfarben decken super. 

Als Stella, Louisa und ich mit dem Dinghi vor der Kaimauer anlanden, beginnt es zu tröpfeln. Wir suchen ewig nach einem geeigneten Platz. Entdecken Logos, die uns noch nie aufgefallen sind, obwohl wir jeden Tag hier entlang laufen. Die Namen von Schiffen, mit denen wir vor Anker liegen oder die wir auf dem Weg hierhin getroffen haben. Zum Glück lässt der Regen wieder nach. Louisa zeichnet ihr selbst designtes Logo - einen Manta - vor, der graziös über die Mauer schwebt. Auf einem blauen Grund, in dem ich am liebsten abtauchen würde. Die Acrylfarben decken super auf dem rissigen, grauen Beton. Et voliá… die Asja in der Galerie der Blauwassersegler.

Habt ihr euch auch auf der Hafenmauer von Porto Santo verewigt? Oder kommt ihr in der Zukunft vorbei und seht unseren Manta noch auf der Mauer schwimmen? Lasst es mich wissen :-)

Ankerplatz Porto Santo ⚓️

  • im Vorhafen der Marina

  • An- und Abmeldung bei der Hafenpolizei im Marina Office

  • Das Ankern im Vorhafen kostet 7 Euro Gebühr pro Tag - im Gegenzug kann man die Sanitäranlagen / Duschen mitbenutzen und kostenlos im Waschsalon (im blauen Gebäude, Richtung Trockendock) waschen

  • Dinghis parken an speziellen Pontons in der Marina

  • Anfang Oktober war es recht voll. Genug Abstand zu den Nachbarn halten.

  • Nicht zu nah an der Hafeneinfahrt ankern, mit Abstand zu den großen gelben Bojen, um die Frachter und Schlepper nicht zu behindern

  • Die Alternative - der Ankerplatz direkt am Strand - war für uns zu rollig. Nach einer Nacht sind wir wieder in den Vorhafen gefahren.

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